9. Juli | Tag 191 – Jeremia 15-18
Wir leben in Deutschland in einem Rechtsstaat. Das heißt, wir haben Rechte, die unter anderem in unserem Grundgesetz verankert sind: freie Entfaltung der Persönlichkeit, das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, Freiheit des Glaubens, freie Meinungsäußerung etc. Manchmal meinen wir auch bei Gott Rechte zu haben, etwa das Recht einen Ehepartner zu haben. Die Bibel macht uns aber deutlich: Echtes Christsein hat auch mit dem Aufgeben vermeintlicher Rechte zu tun.
Gott sagt zum Beispiel zu Jeremia:
Keine Frau. Keine Kinder. Der Traum vieler Menschen ist, und der von Jeremia wohl auch, einen Ehepartner und eigene Kinder zu haben. Gott nimmt Jeremia mal in einem Satz dieses vermeintliche Recht.
Warum sage ich ständig vermeintliches Recht? Nun, weil die Bibel das so klarmacht: Wir denken oft, wir hätten Rechte, aber eigentlich ist das nicht so. Ganz im Gegenteil, ein echter Christ gibt sogar diese vermeintlichen Rechte auf (Röm 12,1). Was sind unsere vermeintlichen Rechte? Hans Peter Royer fasst diese Rechte in seinem Buch Du musst sterben, bevor du lebst, damit du lebst, bevor du stirbst gut zusammen: Recht auf physische und psychische Gesundheit, auf Beziehungen, auf Sicherheit, auf Selbstverwirklichung und Freiheit, Besitz, Anerkennung und Verständnis, auf Leben an sich.
Er sagt auch, dass die Bibel uns ein einziges Recht garantiert, das jedem zusteht, der an ihn glaubt: Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben (Joh 1,12). Das ist das größte Recht, das einem Mensch zugesagt und gegeben werden kann, Gottes Kind zu sein. Das Kind dessen zu sein, der alles geschaffen, alles in der Hand hält, der alles kann und der mich kennt, liebt und will!
Wir tun uns schwer, nicht auf unsere vermeintlichen Rechte, die uns auch unser Staat gewährt, zu pochen. Diese Rechte sind nicht schlecht. Sie sind ein nice to have, aber kein must have. Von welchen vermeintlichen Rechten muss ich mich heute lossagen? Wo muss ich bereit sein, meine Sehnsüchte Jesus unterzuordnen? Lege diese vermeintlichen Rechte Jesus hin, übergib es ihm. Danke Jesus für das Recht, durch seinen Tod, Kind Gottes sein zu dürfen.