10. Juli | Tag 192 – Jeremia 19-22
Ging es dir auch schon so, dass du am liebsten deinen Glauben an Jesus über Bord geworfen hättest? Manchmal ist die Jesus-Beziehung aber auch echt anstrengend. Jeremia dachte das auch.
Die NLB drückt den Anfang des Verses so aus: Manchmal will ich aufgeben. Ich kann Jeremia gut verstehen. Das Christsein ist manchmal echt schwer. Wir machen uns über alles Gedanken. Was ist richtig oder falsch? Die Gottlosen machen einfach. Ihr Entscheidungskriterium sind sie selbst. In mir kämpft oft der Geist Gottes gegen meinen eigenen Geist (mein Fleisch genannt in Gal 5,17). Das sind die inneren Kämpfe.
Dann gibt es da die äußeren Kämpfe. Warum tue ich mir das an, auf Reichtum, Ehre, Positionen, Sicherheiten zu verzichten? Muss ich mir das länger anhören, was andere über mein Christsein denken und ausdrücken? Muss ich mich wegen meines Glaubens in dieser Gesellschaft mitleidvoll belächeln lassen? Jeremia hatte es noch heftiger. Sie haben ihn gehasst, wollten ihn umbringen, wollten seine Botschaft nicht hören. Da kann ich es gut verstehen, wenn jemand aufgeben will.
Und nicht nur den Glauben an Jesus, sondern auch den Dienst im Namen Jesu kann ich dann gleich sein lassen. Das ist alles mühsam. Da leitet ein Christ in seinem Urlaub eine Kinderfreizeit. Die Arbeitskollegen liegen dagegen am Meer in der Sonne und lassen es sich gut gehen. Wir Christen sind in unserer Gesellschaft gefragt, wenn es ums ehrenamtliche Helfen, sei es bei der Flüchtlingsarbeit, der Hausaufgabenbetreuung, den Angeboten für die Kinder oder der Seniorenarbeit geht. Aber sonst werden wir mit unseren abstrusen Ansichten über keinen Sex vor der Ehe, Ehrlichkeit, Gottes Bild von Mann und Frau etc. an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Altmodisch, aus der Zeit gefallen, Menschen verachtend.
Gut, dass der Heilige Geist, Jesus selbst, immer wieder in meinem Herzen … ein brennendes Feuer anzündet, mich drängt, nicht loszulassen, weiterzumachen, durchzuhalten. Finish strong! Paulus dient mir da als Vorbild (2 Tim 4,7-8). Es wartet eine fantastische Aussicht. Das Durchhalten lohnt sich!